Kaum ein Name steht so für mondäne Bäderkultur wie Binz. Durch die Rückübertragung vieler alter Villen an die früheren Eigentümer setzte nach der Wiedervereinigung eine Welle von Sanierungen, Rekonstruktionen und Neubauten ein. Die alten Villen, Pensionen und Appartementhäuser sind mit erheblichen finanziellen und materiellen Mitteln sowie mit körperlichem Einsatz restauriert worden und dienen fortan wieder als Urlaubsdomizile und Hotels Binz, denn fast die gesamte Binzer Wirtschaft ist auf den Tourismus ausgerichtet. Auch Straßen und Bürgersteige wurden umfangreich instand gesetzt und die Strandpromenade wurde in Richtung Prora verlängert. Der 5 km lange und bis zu 50 m breite feinsandige Strand lädt zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein und bietet Badespaß pur. Entlang der Strandpromenade und in der Fußgängerzone befinden sich neben vielen der Hotels Rügen eine Vielzahl von Geschäften und Restaurants und das Haus des Gastes, der Kurpark und zahlreiche Wellnessangebote runden das Angebot ab.
Die Lage des Ostseebades am Rande der Granitz und der einzigartige Wirkfaktor der jodhaltigen Luft der Ostsee sind die Garanten für einen Gesundheitsurlaub besonderer Art. Das Ostseebad Binz befindet sich zwischen dem 118 Hektar großen Schmachter See im Westen, der Prorer Wieck im Osten, der 9,5 km langen Schmalen Heide im Norden und der Granitz, 982 Hektar groß, im Süden. Binz ist auch Haltestelle der historischen Museumsbahn "Rasender Roland", die einerseits das Seebad Binz mit Sellin, Baabe und Göhren verbindet und andererseits durch die Granitz in die einstige Residenzstadt Putbus führt.
Dank einer guten Infrastruktur lassen sich von den Hotels Binz neben den örtlichen auch die auswärtigen Sehenswürdigkeiten sehr gut erreichen. Zu diesen zählen das Jagdschloss Granitz mit seinem wunderschönen Rundblick, die nördlich von Binz liegenden Feuersteinfelder bei Neu-Mukran, das Kap Arkona und die weltbekannten Kreidefelsen. Einen Besuch wert sind auch der Ort Ralswiek mit den Störtebeker-Aufführungen, die ehemalige Residenzstadt Putbus, die Stadt Sassnitz mit seinem großen Fährhafen sowie die in Zentralrügen gelegene Kreisstadt Bergen mit seinen zahlreichen Museen und Sehenswürdigkeiten.
Eingebettet zwischen dem Schmachter See und der Prorer Wieck ist das Ostseebad Binz über den Schienenweg, per Auto oder auch mit dem Bus zu erreichen. Binz besitzt zwei Bahnhöfe und ist sowohl mit dem Fernverkehr verbunden als auch mit dem Rasenden Roland, einer historischen dampfgetrieben Schmalspurbahn. Diese verbindet die einstige Residenzstadt Putbus mit den Seebädern Binz, Sellin, Baabe und Göhren. Autofahrer erreichen das Ostseebad Binz über die B 96 von Stralsund aus , dann weiterführend über die B 196 und die L 29. Im Nahverkehr werden Reisende mit den Buslinien des Rügener Personennahverkehrs befördert.
Entfernungen (in der Regel, Abweichungen möglich):
Die Geschichte des Ortes begann im frühen 14. Jahrhundert. Schon 1318 wurde der Ort als Byntze in einer Steuererhebung erwähnt. Die Bewohner lebten als Pachtbauern und vom Fischfang. Neben dem Siedlungskern, der sich in der heutigen mittleren Bahnhofstraße und der Rabenstraße befand, gab es noch einige Einzelgehöfte. Bis 1326 war Binz Teil des Fürstentums Rügen und gehörte später zum Herzogtum Pommern. 1648 wurde Rügen ein Teil von Schwedisch-Pommern und 1815 kam Binz als Teil von Neuvorpommern zur preußischen Provinz Pommern. Um 1830 badeten die ersten Gäste an der Mündung der Ahlbeck, die der Abfluss des Schmachter Sees in die Ostsee ist. Erst um 1850 durften Binzer Bauern das von ihnen bearbeitete Land vom damaligen Fürsten zu Putbus kaufen. Von 1818 bis zum 2011 gehörte Binz zum Kreis bzw. Landkreis Rügen und um 1875 kommt auch das Baden im Meer an der Ostküste Rügens in Mode. Die ersten zahlenden Gäste kamen in den Ort, fanden Gefallen daran und empfahlen den Ort weiter. Der Ort wuchs, eine Straße vom Dorf zum Strand wurde gebaut und es wurden schon 80 Badegäste im Jahr gezählt. Zehn Jahre später, um 1885, wird Binz offiziell zum Badeort erklärt. Es entstand die Strandpromenade, die Seebrücke und das Kurhaus. Außerdem entstanden ein neues Wegenetz und der Kleinbahnanschluss. Ein regelrechter Bauboom setzte ein, wobei aber keinen großen Hotels entstanden, sondern Logierhäuser und Villen im Stil der sogenannten Bäderarchitektur. Am Strand wurden getrennte Damen- und Herrenbäder angelegt, die zwischen 1922 und 1932 wieder abgerissen wurden. 1937 begannen die Arbeiten am KdF-Seebad Prora, das das größte und modernste Seebad Europas werden sollte, aber durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nie vollendet wurde. Nach der Gründung der DDR fand auch in Binz die „Aktion Rose“ statt. Viele Besitzer von Hotels und Pensionen wurden enteignet und vertrieben bzw. verhaftet. Übernommen wurden die Häuser durch den FDGB, aber auf Erhaltung und Renovierung wurde wenig Wert gelegt. Neue Hotels entstanden und nördlich des bisherigen Ortes entstand eine Wohnsiedlung in Plattenbauweise. Die Ahlbeck wurde verrohrt und westlich des Ortes entstand ein noch größeres Wohngebiet in Plattenbauweise. Nach der Wiedervereinigung setzte eine zeit der Veränderung ein. Viele der alten Villen und Logierhäuser im Ort und vor allem an der Strandpromenade wurden an die alten Besitzer zurückübertragen uns wurden aufwendig saniert und rekonstruiert. Straßen, Bürgersteige, die Strandpromenade und der Kurplatz wurden instand gesetzt und neu gestaltet. Im Jahr 2000 wurde das Haus des Gastes und 2002 der Kurpark Binz eröffnet.